Trotz umfangreicher Reparaturen seit dem 16. Jahrhundert erwies sich die Kirche um 1868 als baufällig, einsturzgefährdet und zu klein. Den Abbruch der Kirche hatte die Gemeinde auf Anordnung selbst bis zum März 1871 zu besorgen, auch sonst half sie mit Diensten, Steinen und Holz.
Die St. Marien-Kirche
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Die Pläne, der im neugotischen Stil errichteten neuen Kirche, stammen von dem Architekten Johann Bernward Hansen, der vor Baubeginn starb. Die Bauausführung oblag dem Unternehmer Friedrich Hamerle aus Beckum. Beim Bau des größeren Kirchenschiffs wurde die Westseite des Turms für ein Portal durchbrochen. Die 1874 geweihte Hallenkirche besteht aus drei Längsschiffen und vier hohen Jochen im Langhaus. Dazu kommen noch ein Querschiff mit einem noch höheren Jochen und ein Chorabschluss.
Die Außenmauern der Kirchen sind aus dem heimischen Sinterkalk, dem ‚Piepstein‘, erbaut. Die versteinerten Schilfstängel sind bis heute gut zu erkennen und sehen aus wie Pfeifen, auf Plattdeutsch „Piepen“. Die Ecken und Fenstereinfassungen sind aus Sandstein.
Es ist noch heute beachtenswert, dass die Kirche fast ausschließlich mit Mitteln der Laerer Bevölkerung erbaut wurde. Die Gesamtkosten betrugen 40.000 Taler. Staatliche oder kirchliche Zuschüsse sind nicht eingeflossen. Und das in einer Zeit, in der der Kirchenvorstand feststellte: „Die Gemeinde Laer ist im Ganzen dürftig, dürftiger wie unsere Nachbar-Gemeinden (…) und zwar ganz ohne ihre Schuld“.
Die Pfarrkirche St. Mariae Geburt ist eine dreischiffige Hallenkirche im neugotischen Stil. Ungewöhnlich ist, dass die Kirche neben dem Haupt- und den beiden Seitenschiffen zusätzlich einen vollständig um den Bau führenden Umgang besitzt. Bei den Säulen wurden auf den sonst überall genutzten Sandstein verzichtet und stattdessen roter Backstein verwendet.
Besonderes Augenmerk verdienen die Kirchenfenster, die aus der damals überaus bekannten Glasmalereiwerkstatt von Hein Derix aus Kevelaer stammen (1924). Eindrucksvoll ist u.a. die Darstellung „Sturm auf dem Meer“, die den auferstandenen Christus in einem Boot mit der Gemeinde zeigt (Nordseite der Vierung). An der Südseite der Vierung wird der auferstandene Christus als Sieger über den Tod dargestellt.
Der Kreuzweg, der sich in den Umgängen der Seitenschiffe befindet, wurde von dem Osnabrücker Künstler Heinrich Seling geschaffen (1882). Er weist zwei Eigenarten auf: die 12. Station ist als vollplastische Kreuzigungsgruppe ausgeformt, mit der 15. Station wurde unter dem Thema „Das Leben“ die Auferstehung Jesu hinzugefügt.
1991 wurde eine neue Orgel von der Firma Seifert in Kevelaer eingebaut. Sie umfasst 33 Register, zwei Manuale, Zimbelstern, Vogelgezwitscher und ist vollmechanisch. Besonders zu beachten sind die Ornamente am Orgelprospekt, die an die seltenen Blumen und Pflanzen des hiesigen Blombergs erinnern
Der Altarraum wurde 1985 umgestaltet. Die gezeigten Heiligenfiguren von Maria und dem Jünger Johannes entstammen dem alten Hochaltar (17. Jhd.), der in seiner Gesamtheit nicht enthalten ist.
In den Jahren 1966 und 1985 wurde die Kirche von innen saniert und erhielt ihr heutiges Aussehen.
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Download Unsere Kirchen im südlichen Osnabrücker Land
Link Drohnenflug Pfarrkirche Mariae Geburt Bad Laer
https://www.youtube.com/watch?v=vNhJDVpkeDILink Bad Laer im Herbst – Drohnenflug
https://www.youtube.com/watch?v=aDQeI9pzZCYLink Glockengeläut – Vollgeläut (Turmaufnahme)
https://www.youtube.com/watch?v=7ZxMIWBhuyg