Auf Initiative des Osnabrücker Bischofs Benno II wurde im 11. Jahrhundert als weiteres Mittel zur Befestigung seines Einflussgebietes der Wehrturm in Laer errichtet. Der frühromanische Wehrturm der Kirche, der sogenannte „Griese Toarn“ (Graue Turm) gilt als Wahrzeichen Bad Laers. Mit seinem typischen Treppengiebel, einzigartig im Raum Osnabrück, überragt er seit über 1000 Jahren die Szenerie des Ortes. Er ist aus dem Laerschen „Piepstein“ gebaut, einem natürlich gewachsenen Stein, der aufgrund seiner leichten, aber äußerst robusten Eigenschaften bis ins 20 Jahrhundert als Baumaterial verwendet wurde. Ganze 2 Meter dick sind die Mauer des Turms der Pfarrkirche, 9 x 9 m misst sein Umfang. Die senkrechten, spaltförmigen Öffnungen in der unteren Hälfte deuten auf den Wehrcharakter des „Griese Toarn“ hin, wurden sie doch als Schießscharten benutzt. Vermutlich wurden von hier aus per Zeichensystem auch Nachrichten in Richtung der Iburg, dem ehemaligen Bischofssitz Bennos II., als Teil des Konzeptes zur Landessicherung weitergegeben.
Im 13. Jahrhundert wurde an den Turm eine romanische Saalkirche aus Piepsteinmauerwerk angebaut. In dieser Zeit erhielt der Wehrturm ein Satteldach mit Treppengiebel.